E-Learning – Eine echte Alternative zu den klassischen Weiterbildungsmaßnahmen?

Unter E-Learning bzw. “electronic learning” versteht man das Lernen mit Hilfe digitaler Medien. Diese Form der Weiterbildung ist noch relativ jung, scheint jedoch die klassischen Maßnahmen im Laufe der Jahre immer weiter abzulösen.

Dennoch sträuben sich viele Lernende und auch Lehrende immer noch gegen das so genannte E-learning oder stehen diesem zu mindestens als vollständigen Ersatz der zwischenmenschlichen Kommunikation kritisch gegenüber.

Welche Vor- und Nachteile das E-Learning hat und welche verschiedenen E-Learning-Formen gibt es überhaupt

Zunächst einmal ist zu sagen, dass der Weiterbildung eine sehr große Bedeutung zu kommt, da nur durch diese die Arbeiter immer auf dem neuesten Stand sind, sich weiter qualifizieren und somit im Unternehmen Erfolge erzielen können. Dem entsprechend muss auch die Umsetzungsweise, in der weiter- und fortgebildet wird, immer weiter optimiert und angepasst werden. Daher ist die Entwicklung der klassischen Weiterbildungsformen zum E-Learning hin eine logische und notwendige Konsequenz der Zeit.

Dennoch gibt es auch Nachteile dieser Methode und berechtigte negative Kritik. Bei ihrer Beurteilung muss man jedoch zunächst einmal darüber Bescheid wissen , welche Arten von E-Learning es überhaupt gibt.

Daher hier eine kurze Auflistung:

CBT –> Computer Based Training
Dies ist ein Lernprogramm, das zeitlich und räumlich flexibel genutzt werden kann und keinerlei Kontakt des Lernenden zu einem Lehrenden oder anderen Lernenden vorsieht. Es wird von dem Lernenden selbstständig nach eigenem Belieben genutzt und erfordert somit große Selbstmotivation. Es ist eine nicht-tutorielle Form.

WBT –> Web Based Training
Dies ist eine weiterentwickelte Form des CBT, bei dem ein Webserver bestimmte Lernprogramme in Internet veröffentlicht, damit diese dann von den Lernenden per Mausklick abgerufen werden können. Dadurch, dass diese Lerneinheiten im Netz angeboten werden, ist die Kommunikation der Lernenden mit den Tutoren und anderen Lernenden besser gewährleistet. (Austausch über E.mails, Chats etc.) Es ist eher eine nicht-tutorielle Form.

Blended Learning
Dies ist eine Kombination aus persönlichem Vortrag und E-Learning-Elementen. So ist der persönliche Kontakt zwischen den Lernenden untereinander und den Lernenden mit dem Tutor gewährleistet, gleichzeitig aber auch die Virtualisierung des Lehrmaterials. Es ist eine tutorielle Form.

Virtuelles Klassenzimmer
Dies ist eine Art Lernplattform im Internet, bei der die Lernenden miteinander über Webcam, Kopfhörer o.ä. verbunden sind, und dadurch gemeinsam lernen können. Der Lehrende moderiert die “Unterrichtsstunde” als eine Art Chatmaster und kann auch individuell auf Fragen eingehen. Die “Unterrichtsstunde” wird aufgezeichnet und kann somit auch nach Belieben zu Hause wiederholt werden. Es ist eine tutorielle Form.

Betrachtet man diese verschiedenen E-Learningmethoden, wird deutlich, dass jede dieser unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringt. Daher ist es schwer, eine allgemeine Kritik am E-Learning zu formulieren. Hier jedoch ein paar allgemeine Vor- und Nachteile:

Vorteile gegenüber der klassischen Weiterbildung:

  • Die Visualisierung des Gesagten/ Beschriebenen (Bei allen Formen)
  • Lernen zu jeder Zeit an jedem Ort ( CBT, WBT und virtuelles Klassenzimmer)
  • Lernen im eigenen Lerntempo. (CBT, WBT)
  • Verfügbarkeit der Lerndokumente auch nach der „Unterrichtsstunde“ (CBT, virtuelles Klassenzimmer)
  • Veranschaulichung abstrakter Inhalte mit Hilfe von Simulationen (Bei allen Formen)
  • Leichte Integration von Audio- und Videodokumenten.
  • Umgestaltung veralteter Lern- und Denkkonzepte.
  • Erweiterung des herkömmlichen Methoden-Repertoires.

Nachteile gegenüber der klassischen Weiterbildung:

  • Keinerlei Kontakt mit anderen Lernenden, dem Lehrenden –> Hilflosigkeit (CBT)
  • Eventuell zu schwierige Handhabung für Laien (CBT, WBT, virtuelles Klassenzimmer)
  • Keine Förderung der sozialen Kompetenz der Lernenden. –> Kein persönlicher Kontakt (CBT, WBT und virtuelles Klassenzimmer)
  • Forderung eines hohen Maßes an Selbstmotivation und -disziplin (CBT, WBT und virtuelles Klassenzimmer)
  • Vereinsamung –> keinerlei persönliche Bindung zum Gegenüber (CBT, WBT und virtuelles Klassenzimmer)

 

Doch egal, wie man das E-Learning letztendlich bewertet, eins ist heute schon sicher:

Mit der Zeit wird sich wohl so gut wie jeder zu mindestens an eine der genannten E-Learning-Formen oder auch an eine neu entwickelte gewöhnen müssen.

Denn: Ins Besondere große Unternehmen setzen schon jetzt verstärkt auf das E-Learning und auch mittelgroße Unternehmen zeigen immer deutlicheres Interesse an dieser Weiterbildungsmethode. Außerdem plant fast die Hälfte aller Unternehmen, die das E-Learning noch nicht nutzen, dieses in nächster Zeit einzuführen.