Benachteiligung der Frau: Warum sie weniger verdient als der Mann!

Nach neuesten Statistiken werden Frauen bezüglich des Verdienstes vor allem in Deutschland immer noch sehr benachteiligt. So verdienen sie im Schnitt 23% weniger als Männer, obwohl sie gerade im Bereich der Bildung gegenüber diesen stark zugelegt haben.

Welche Gründe gibt es für diese Tatsache? Sind Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern zu erkennen und wie schneiden die einzelnen Berufszweige im Vergleich ab? Wie stehen außerdem die Chancen für Frauen im Gastgewerbe?

Diese und weitere Fragen beantworten wir nun für Sie im Folgenden:

Betrachtet man zunächst die Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern, wird deutlich, dass die Frauen in den alten Bundesländern bezüglich des Verdienstes stärker benachteiligt sind als die Frauen in den neuen Bundesländern. Diese Tatsache ist auf die unterschiedliche Entwicklung der BRD und der DDR vor, aber auch noch nach der Wiedervereinigung zurückzuführen.

So haben z.B. die Männer in Westdeutschland einen erheblich höheren Verdienst als die Männer in Ostdeutschland. Alleine aus diesem Grund schneiden die Frauen in den neuen Bundesländer beim Lohngefälle besser ab, obwohl sie im Endeffekt vielleicht sogar noch weniger verdienen als die Frauen in den alten Bundesländern.

Nun zu den Ursachen.
Als Gründe für diese allgemeine Benachteiligung der Frau im Berufsleben werden die folgenden angegeben:

  • Da die Frauen meist für die Kindererziehung verantwortlich sind, arbeiten sie im Schnitt um einiges weniger als Männer. Sie erhalten weniger Geld oder es werden gleich Männer bevorzugt.
  • Kehrt die Frau nach der Elternzeit zurück in das Berufsleben, muss sie erneut eingearbeitet werden und ist nicht so leistungsfähig wie Männer, die durchgehend in ihrem Beruf tätig sind/waren.
  • Häufig arbeiten Frauen mit Kindern nach der Rückkehr ins Berufsleben nur noch auf Teilzeit oder im Niedriglohnbereich.
  • Frauen entscheiden sich meist für Berufe, die schlechter bezahlt werden (z.B. Berufe im sozialen Bereich).
  • Frauen sind zurückhaltender als Männer, fordern also z.B. nicht so oft Gehaltserhöhungen an.
  • Gut bezahlte Führungspositionen werden größtenteils von Männern besetzt, da diese autoritärer sind und sich viele Männer außerdem von einer Frau nichts sagen lassen wollen (Männer=Das starke Geschlecht –> Alte Rollenmuster).
  • Die Quote der erwerbstätigen Frauen ist in Deutschland sehr hoch, wodurch das allgemeine Lohngefälle größer ausfällt als in anderen Ländern mit geringerer Frauenerwerbsquote.
  • Teilweise werden Frauen so früh schwanger, dass sie ihre Schulausbildung nicht beenden können und somit keine qualifizierten Jobs erhalten.
  • Es ist nicht auszuschließen, dass typische “Frauenberufe” von Vorneherein schlechter bezahlt werden, da dort hauptsächlich Frauen tätig sind (Diskriminierung)

Ist auch eindeutig, dass Frauen im Allgemeinen weniger verdienen als Männer, bleibt unklar inwiefern dies in den verschiedenen Berufsbranchen zutrifft.

Daher ein Vergleich:
Am größten ist der Abstand des Frauenverdienstes im Vergleich zum Männerverdienst eindeutig bei den unternehmensnahen Dienstleistungen mit bis zu 30%. Ebenfalls ein starkes Defizit weisen in dieser Hinsicht außerdem das Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie das Verarbeitende Gewerbe auf.

Am besten schneiden hingegen der Bergbau mit 5% Differenz, die Verkehr- und Nachrichtenübermittlung (9%) sowie das Gastgewerbe mit 13% Differenz ab.

Sucht man Gründe für das positive Abschneiden des Gastgewerbes, gilt es z.B. zu erwähnen, dass Trinkgelder häufig von Männern gezahlt werden und es häufiger auch Männer sind, die sich z.B. in eine Bar setzen, um ein kaltes Bier o.a. zu trinken. Diese wiederum lassen sich lieber von einer (attraktiven) Dame bedienen als von einem Bediensteten des gleichen Geschlechts. Das alte Rollenmuster (In diesem Fall: Frau bedient den Mann) ist also auch hier wiederzufinden.

Vermutlich werden sich diese Defizite in nächster Zeit jedoch etwas verringern, da sich z.B. auch immer mehr Männer um die Kindererziehung kümmern, ein allgemeiner Anstieg der weiblichen Studienabsolventen zu verzeichnen ist, der verspricht, dass in Zukunft auch Frauen in so genannten “Männerberufen” Fuß fassen und außerdem die Emanzipation der Frau immer weiter voranschreitet.