Wiedereinstieg nach der Elternzeit-wie gehe ich vor?
Der Wiedereinstieg in den Beruf ist in Anschluss an die Elternzeit meist schwerer als gedacht. Viele Vorbereitungen müssen getroffen und einige Besonderheiten beachtet werden.
Wie Sie als (werdende) Mutter den Überblick behalten und Ihnen auch im Anschluss an die Elternzeit eine erfolgreiche Karriere gesichert ist, erklären wir nun im Folgenden:
Wie lange besteht die Elternzeit?
Rechtlich ist es möglich, volle 3 Jahre Pause (Elternzeit) vor dem Wiedereinstieg in den Beruf zu nutzen. Ob und wie lange diese Elternzeit jedoch tatsächlich in Anspruch genommen wird, ist jedem selbst überlassen und hängt üblicherweise von den Möglichkeiten der Kinderbetreuung wie auch von der Einstellung zur Kindererziehung und dem Beruf ab.
Zunächst einmal:
Ist die Schwangerschaft festgestellt,sollte Folgendes beachtet werden:
- Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, um diesen über die bevorstehenden Ereignisse zu informieren.
- Geben Sie die Dauer ihrer Pausierung so exakt wie möglich an und teilen Sie Ihrem Vorgesetzten außerdem mit, wenn sie einen eventuellen Teilzeiteinsatz in Betracht ziehen.
- Seien Sie flexibel, um sich Ihren Platz auch nach der Elternzeit zu sichern und machen Sie -bei einem Teilzeitwunsch- Vorschläge für Arbeitszeitmodelle.
Anschließend ist auch während der Elternzeit auf einiges zu achten:
- Pflegen Sie die Kontakte mit Vorgesetzten und Kollegen auch in der Zeit Ihrer Abwesenheit (Selbstinitiative –> Bitte um Einladungen bei betrieblichen Festen, Meetings o.ä. ; E-mailkontakt etc.)
- Zeigen Sie Interesse an der Entwicklung Ihres Unternehmens (Sammlung von Informationen über das Internet, Kollegen o.ä.)
- Überlegen Sie sich gut, wie Ihre Karriere in Anschluss an die Elternzeit aussehen soll (–> Berufs- oder Firmenwechsel? Reduzierung der Arbeitszeit?)
- Halten Sie sich fachlich Fit (Fortbildungen, Teilzeitarbeit, Fachbücher/-zeitschriften etc.)
- Arbeiten Sie -wenn möglich- auch während der Elternzeit in Teilzeit
- Organisieren Sie vorab schon einmal die Kinderbetreuung für die Zeit, in der Sie später arbeiten werden (Gespräche mit Eltern, Freunden, oder einer professionellen Kinderbetreuungsstätte)
Steht der Wiedereinstieg nun bevor, ist Folgendes von Bedeutung:
- Sie haben zwar nach dem Wiedereinstieg den Anspruch auf eine vergleichbare Position wie zuvor, können jedoch nicht auf Ihren alten Arbeitsplatz bestehen.
- Sie sollten mit begrenzter Toleranz und Rücksichtnahme Ihrer Kollegen und Vorgesetzten rechnen.
- Daher ist es wichtig, Zuspätkommen und Vorzeitiges Gehen so gut es geht zu vermeiden, da sonst schnell Unmut über die nun mehr zu leistende Arbeit aufkommt.
- Sollten Sie dennoch aus bestimmten Gründen einmal früher gehen müssen, versuchen Sie, die „verlorene“ Zeit abends oder einen anderen Tag nachzuholen.
- Es ist sinnvoll, sich nach einigen Wochen des Wiedereinstieges ein Feedback von Kollegen oder Vorgesetzten über die bisherigen Leistungen geben zu lassen.
- Sorgen Sie -wenn möglich- auch für eine „Notfallversorgung“, falls ihr Kind kurzfristig krank wird.
- Halten Sie sich am besten erstmal zurück, wenn es um die Verteilung begehrter Urlaubstage geht (–> fördert das Betriebsklima).
Wurden Sie in Ihrem alten Unternehmen nicht wieder angenommen, oder streben Sie im Anschluss an die Elternzeit eine andere Karriere an, dann ist es sinnvoll, wie folgt zu handeln:
- Überlegen Sie sich eine gute Bewerbungstaktik, die den Arbeitgeber über Ihre lange Auszeit hinwegsehen lässt
- Rechnen Sie im Bewerbungsgespräch mit diskriminierenden Fragen und halten Sie sich überzeugende Antworten parat.
- Verkaufen Sie sich nicht unter Wert, „nur“ weil Sie ein Kind haben (–> Trauen Sie sich auch neue Herausforderungen zu)
- Bedenken Sie trotzdem die Konsequenzen Ihrer Doppelbelastung und muten Sie sich nicht zu viel zu (–>Finden Sie das richtige Maß)
Abschließend raten wir Ihnen nun noch, sich einen Gang zum Arbeitsgericht -aufgrund einer Kündigung im alten Beruf- zu sparen, da selbst bei einem gewonnenen Prozess, eine anschließend gute Arbeitsatmosphäre nicht mehr zu erwarten ist. Daher ist es dann sinnvoller und womöglich auch stressfreier, sich einfach einen neuen Job zu suchen.